SINGEN MACHT GLÜCKLICH

„Kein anderer akustischer Reiz kann so starke Emotionen auslösen wie eine ausdrucksstarke Singstimme“, erklärt Prof. Dr. Eckart Altenmüller aus Hannover. Schweißausbrüche, Herzklopfen, ein Kloß im Hals, Gänsehaut oder auch ein Schauer über den Rücken – das sind Erlebnisse, deren Ursachen er auf den Grund geht.

 

Offenbar macht Singen glücklich

Was dabei im Gehirn passiert und warum sich wohl alle Kulturen eines Phänomens bedienen, um kulturelles Wissen zu vermitteln – darüber informiert Prof. Altenmüller auf der Pressekonferenz.

 

Studie zeigt: Singen stärkt die Stimme

Dr. med. Michael Fuchs aus Leipzig hat in einer Studie die Stimmentwicklung von Kindern untersucht, die regelmäßig oder kaum singen. Unter den Sängern waren auch die Thomaner, denen Dr. Fuchs selbst angehörte und die er heute als Stimmarzt weiter betreut. Auf der Pressekonferenz stellen wir Ihnen die Ergebnisse der Studie vor. Sie erfahren zum Beispiel, wie sich das Singen auf die Stimmqualität auswirkt und warum es eine gute Vorbereitung für alle ist, die später einen stimmintensiven Beruf ergreifen wollen.

Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig untersuchte, wie Sprache und Gesang im Gehirn von Thomanern und Nichtsängern verarbeitet werden. Ziel war es herauszufinden, ob musikalisches Training die Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten bei Kindern fördert.

Dazu untersuchten die Wissenschaftler die Reaktion des kindlichen Gehirns auf sprachliche und musikalische Fehler. Das Ergebnis war eindeutig: Singende Kinder zeigen nicht nur eine ausgeprägtere Gehirnreaktion auf eine Verletzung der musikalischen Syntax, sondern auch auf eine Verletzung der sprachlichen Syntax. Heißt das, dass Singen schlau macht? – erklärt Dr. Stefan Kölsch vom MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften.

 

Forscher: Singen ist gesund und macht glücklich

Singen ist gesund und macht glücklich. Das haben deutsche Forscher anhand von Blutuntersuchungen herausgefunden. Demnach regt Singen das Immunsystem und die Selbstheilungskräfte des Körpers an.

Das berichtete die Zeitschrift “Vital” am Dienstag. Die Forscher hatten vor und nach einer Probe eines Laienchors die Zahl der Antikörper im Blut gemessen. Während des einstündigen Singens war die Konzentration von Immunglobulin A und Cortisol, die als Marker für die Immunabwehr des Körpers gelten, deutlich erhöht.

 

Auch die Seele profitiert

Singen ist aber auch Balsam für die Seele. Der Musikwissenschaftler Karl Adamek hat in mehreren Langzeitstudien nachgewiesen, dass singende Menschen fröhlicher, ausgeglichener und zuversichtlicher sind als andere. Außerdem hätten sie mehr Selbstvertrauen, seien öfter gut gelaunt, verhielten sich sozial verantwortlicher und seien psychisch belastbarer.

Pressemitteilung vom 22.02.2006
Universität Leipzig
Dr. Michael Fuchs