EINE STUDIE AUS DEUTSCHLAND

Der Paderborner Musikpädagoge Hans Günther Bastian hat in einer wissenschaftlichen Langzeitstudie herausgefunden, dass intensives Musizieren in den ersten vier Schuljahren die Intelligenz steigern kann. Während sich die Abc‑Schützen bei ihrer Einschulung nicht wesentlich in ihren Intelligenzquotienten unterschieden, erzielten über 50 Prozent der musikorientierten Schüler eineinhalb Jahre später überdurchschnittliche Ergebnisse bei Intelligenztests, In der Vergleichsgruppe waren es nur 38 %.

Bei musizierenden Menschen sind die rechte, gefühlsbetonte Hemisphäre und die linke, für Sprache und Intellekt zuständige Hirnhälfte stärker miteinander verknüpft, wie der Wiener Neurophysiologe Hellmuth Petsche durch EEG-Messungen herausgefunden hat. Komponieren aktiviert die Nervenzellen im Frontalhirn, wo das Kurzzeitgedächtnis verankert ist. (Seitel 24)

Anhaltendes Training stärkt die für alle Lernprozesse nötige Disziplin. Melodien dringen direkt in die Gefühlszentren des Gehirns ein, und schulen unsere emotionale Ausdrucksfähigkeit, (Seite124) Das gemeinsame Musizieren im Klassenensemble machte die Kids nicht nur klüger, es festigte auch ihre emotionalen und sozialen Beziehungen. (Seite126)

Franz Josef Schwarz, Geschäftsführer der Akademie für Musikpädagogik: “Kein Sportlehrer käme auf die Idee, seinen Schülern einen Ball zu zeigen, ihnen die Fußballregeln zu erklären und ein Video von einem Bundesligaspiel vorzuführen, ohne sie zum Kicken auf den Rasen zu schicken. Im Musikunterricht ist dieses Vorgehen ganz alltäglich.” (Seite125) – Aus ‘Amadeo” FrühjahrlSommer 1998, Verlag Gruner & Jahr

Musik und Intelligenz