Dennoch muss er im Gymnasium am Gesangs- und Musikunterricht teilnehmen. Da der Klavierunterricht in der Schule ohne Nutzen ist, beschließt sein Vater 1855, einen eigenen Klavierlehrer fuer seinen Sohn zu engagieren.

Er findet ihn in Rudolf Kündinger, der befindet, dass Tschaikowskys Talent ein wenig ueber dem Durchschnitt liege. Kündinger unterrichtet ihn jeden Sonntagmorgen, dann isst er dort zu Mittag, am Nachmittag begleitet er Tschaikowsky ins Konzert und am Abend darf Peter seine musikalischen Kunststücke aufführen.

Leider muss Tschaikowsky sich jedoch bald von ihm trennen, da eine finanzielle Katastrophe ueber die Familie hereinbricht, und man sich daher den Klavierlehrer nicht mehr leisten kann.

Die Familie zieht in eine Wohnung, nachdem Sascha, Peters ältere Schwester aus der Klosterschule zurückkommt und die Rolle der Hausfrau übernimmt. Sein Vater verliert im Frühjahr 1858 bei einer unsicheren Spekulation sein ganzes Vermögen und muss trotz seines hohen Alters eine Stellung annehmen.

Da er in einer Dienstwohnung lebt, können Sascha, Nikolaj und Peter ihr Leben in “ihrer” Wohnung jetzt selbst bestimmen. Tschaikowsky verlässt im Mai 1858 die Rechtsschule und bekommt eine Anstellung im Justizministerium.

EMPFEHLUNGEN

Doch er tut einfach nur seine Arbeit uninteressiert und freut sich auf die Abende mit seinen Freunden. Doch diese Abende sind schnell vorbei, denn als Sascha 1861 heiratet, gibt es immer weniger Treffen mit ihr und ihren Freunden. Tschaikowsky beginnt, sich um seine 10jaehrigen Geschwister zu kümmern, da sein Vater mit seiner Arbeit ausgelastet ist und sich fast gar nicht um sie kümmert.

Nachdem sein Vater ihn fragt, ob er nicht eine musikalische Ausbildung machen wollte, besucht er eine Musik schule, die von Anton Rubinstein geleitet wird. Doch Professor Zaremba, sein Lehrer, kann ihn der Musik nicht näherbringen. Dennoch verstärken seine ersten Kompositionen seine Hoffnung darauf, ein erfolgreicher Komponist zu werden.

Nach einiger Zeit gibt er seine Stellung im Justizministerium ganz auf, und widmet sich nur noch der Musik. Um sich etwas Geld zu sichern, gibt er für 50 Rubel im Monat Unterricht. Tschaikowsky ist jetzt endlich ein Musiker – er schreibt 2 Kompositionen pro Woche.

Sein erster Erfolg ist das Orchesterwerk Tanz der Mägde, dass in Kiew aufgeführt wird. Trotzdem ist er wegen der Strenge Rubinsteins und der harten Komponierarbeit niedergeschlagen. Dennoch wird er von Anton Rubinstein als Professor für die von seinem Bruder Nikolaj Grigorewitsch neu gegründete Musikschule in Moskau vorgeschlagen.

Am 5. Januar 1866 bricht er dorthin auf. Als er dort ankommt, trifft er mit Nikolaj Grigorewitsch zusammen, den er gleich sehr sympathisch findet. Er lebt mit ihm in einer Wohnung, doch nur weil er nicht genug Geld hat, sich eine eigene zu leisten.

In seinem ersten Moskauer Jahr arbeitet er ungeheuer viel, er komponiert zum Beispiel die Ouvertüre in c-Moll und die Ouvertüre in f-Dur, die aber beide keinen großen Erfolg haben (die erste wird sogar von Nikolaj Grigorewitsch abgelehnt). Dann schreibt er unter großer Anstrengung seine I. Symphonie.

Im Sommer fährt er nach Petersburg in die Ferien, um sich um seine Brüder zu kümmern, die mittlerweile 16 Jahre alt sind. Zurück in Moskau schreibt er seine erste Oper Der Woiwode (der Traum an der Wolga), die in Moskau als “nicht schlecht” bewertet wird. Tschaikowsky verliebt sich in Disirie Arttt, die Primadonna der italienischen Oper.

EMPFEHLUNGEN

Sie hat Ähnlichkeit mit ihm – sie ist nicht schön, dafür aber intelligent und begabt, eine große Künstlerin. Doch Tschaikowskys Freunde und ihre Mutter verhindern eine Heirat, und Disirie heiratet einen berühmten Bariton namens Padilla.