GESCHICHTE DES HARDROCK

Gegen Ende der sechziger Jahre befand sich die damalige Rockmusik in einer progressiven Phase. Aus dieser Phase und dem Bluesrock entwickelte sich der Hardrock, der auch als Heavyrock bezeichnet werden kann. Hard Rock ist lauter, aggressiver Gitarrenrock, aber nicht so laut wie Heavy Metal. Außerdem ist Hard Rock nur wenig vom Punk beeinflusst, auch wenn er den Punk mit hervorgebracht hat. Für die damalige Zeit war der Sound sehr ungewöhnlich.

Die Musiker spielten auf ihren Instrumenten Töne, die bis dahin in keiner anderen Musikrichtung zu hören waren. Charakteristisch für den Hard Rock sind der stampfende Grundbeat, die verzerrten Gitarrenklänge, der dröhnende Bass und das Schlagzeugsolo. Auch der Gesang hatte sich gewandelt. Er klang rau und wurde vom Sänger schreiend vorgetragen. Es ist schwer zu sagen, wo die Grenze zwischen Heavy Metal und Hard Rock verläuft, aber Metal wirkt düster und bedrohlich, während Hard Rock ausgelassener und eher eine kolossale Partymusik ist.

Grundlegend für die weitere musikalische Entwicklung waren vier Londoner Jungs, die sich schlicht THE WHO nannten. Von 1961 bis 1964 traten Roger Daltrey (Gesang), Pete Townshend (Gitarre) und John Entwistle (Bass) allerdings unter dem Namen DETOURS auf. Da dieser Name wenig Erfolg versprach, wurde der Name schnell geändert und mit Keith Moon der endgültige Schlagzeuger gefunden. Schon das erste Album stieß auf positive Resonanz, und mit „My Generation“ schrieben sie eine Lebenshymne für einen Teil der englischen Jugend. Typisch für die Band war das Zerstören der gesamten Bühne samt Einrichtung.

Der Durchbruch gelang ihnen 1969, als sie ihre Rockoper „Thommy“ in Woodstock aufführen durften. Von da an spielen sie in einer Liga mit den STONES und den BEATLES. Ein Jahr später nehmen sie das bis heute wichtige Album „Live at Leeds“ auf. „Quadrophenia“ markiert jedoch einen Wendepunkt: Das vierspurig aufgenommene Werk klingt in Stereo nicht überzeugend und Versuche, Live-Auftritte mit Tonbändern zu verstärken, scheitern. 1978 stirbt Schlagzeuger Moon an einer Überdosis Drogen. Am 31. Dezember des gleichen Jahres wird er zum größten Rockrüpel aller Zeiten gekürt, weil er nicht nur sein Schlagzeug, sondern auch Hotelzimmer massenhaft zertrümmerte.

Entgegen weit verbreiteter Vermutungen, dass es mit THE WHO vorbei sei, wurde Ex-SMALL FACES-Mitglied Kennedy Jones an Bord geholt. Dieser kann Moon allerdings nicht ersetzen. Zu allem Unglück trampeln ein Jahr später Fans, die einen guten Platz beim Konzert in Cincinnati ergattern wollen, elf Menschen zu Tode. Nach den folgenden Alkoholexzessen wird 1983 das offizielle Ende von THE WHO verkündet. Doch 1997 kehren sie mit einer grandiosen Welttournee zurück. Im Jahr 2000 treten sie in der Royal Albert Hall auf. Das Konzert wird allerdings erst 2003 auf DVD und CD veröffentlicht.