DUDELSACK

Dudelsack Musikinstrument Geschichte Konstruktion Bauweise Anwendung

Dudelsack

Dudelsack***

Der Dudelsack ist ein Aerophon, eine Musikinstrumentenklasse, und verwendet geschlossene Rohrblätter, die durch die Bewegung der in einer Tasche gespeicherten Luft vibrieren. Sie wird von den Dudelsackspielern eher als “Pipes” bezeichnet. Vielleicht kennen Sie die irischen Uilleann Pipes oder den schottischen Great Highland Bagpipe, aber es gibt auch Dudelsackarten aus Regionen rund um den Persischen Golf, Nordafrika und Europa.

 

Herkunft

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Die Wurzeln des Dudelsacks lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. Da jeder Hirte über das nötige Material verfügte, nämlich ein Rohr und ein Schafs- oder Ziegenfell, könnte der Dudelsack in verschiedenen Kulturen ein rustikales Instrument gewesen sein. Viele Historiker gehen davon aus, dass die Anfänge des Dudelsacks in Sumaria zu finden sind, und auch in der Heiligen Bibel wird er erwähnt.

Ein römischer Historiker berichtete sogar, dass Kaiser Nero den Dudelsack spielte. Ausdrücklich heißt es: “Er wusste, wie man die Pfeife mit dem Mund und dem unter den Arm geklemmten Sack spielt”. Die Existenz von Dudelsäcken in vormittelalterlicher Zeit ist zweifelhaft. Dennoch könnten visuelle und textliche Überreste möglicherweise Dudelsäcke in antiken Formen nachweisen.

 

Teile des Dudelsacks

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Dudelsäcke bestehen in der Regel aus vier Teilen: einem Sack, einem Bordun, einer Luftzufuhr und einer Spielpfeife. Die Luftzufuhr erfolgt durch Blasen in einen Blasstock oder ein Blasrohr. Blasrohre haben heute in der Regel ein Rückschlagventil, damit der Spieler beim Einatmen den Rand des Blasrohrs nicht mit der Zunge abdecken muss.

Der Beutel ist ein Reservoir, das die Luft aufnimmt und den Luftstrom während des Pumpens oder Atmens reguliert. Dies hilft dem Spieler, den Klang eine Zeit lang konstant zu halten. Als Material für den Sack werden Häute von Ziegen, Kühen, Schafen oder anderen lokalen Tieren verwendet.

Die Spielpfeife erzeugt die Melodie des Dudelsacks. Sie ist häufig offen, so dass der Spieler keine Möglichkeit hat, den Klang der Pfeife zu beenden. Dadurch haben Dudelsäcke keine Pausen und keinen Legatoklang.

Dudelsäcke bestehen meist aus einem oder mehreren Bordunpfeifen. Es handelt sich um ein zylinderförmiges Rohr mit einem einzigen Rohrblatt. Es besteht aus mindestens zwei Teilen und hat ein Schiebegelenk oder einen Zaum, mit dem die Tonhöhe verändert werden kann.

 

Bauweise

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Die Konstruktion des Dudelsacks sorgt für eine konstante Luftzufuhr. Der Luftstrom kann in der Spielpfeife und in den Bordunpfeifen aufrechterhalten werden, indem man mit der linken Hand den Sack während der Atempausen zusammendrückt. Im Mundstück ist ein kreisförmiges Lederstück am Sack befestigt, das wie ein Einwegventil funktioniert. Die Klappe schließt sich, wenn der Spieler aufhört zu blasen, und öffnet sich, wenn weiter geblasen wird. Am Chanter befinden sich ein Daumenloch und sieben Grifflöcher.

 

Arten von Dudelsäcken

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Der bekannteste Dudelsack, der Great Highland Bagpipe, stellt viele andere Arten von Dudelsäcken in den Schatten. Dudelsäcke sind im gesamten Nahen Osten und in Europa weit verbreitet. Obwohl es einen drastischen Rückgang der anderen Arten gab, kam es in jüngerer Zeit zu einem Wiederaufleben.

Der irische Dudelsack ging zum Beispiel Mitte 1900 zurück, kam aber wieder auf und ist heute noch lebendig. Andere Arten sind die balkanische Gaida, die Pastoral Pipes, die galizische Gaita, die bretonische Biniou, die aragonesische Gaita de boto, die schottischen Smallpipes und viele andere.

Der Hauptzweck des Dudelsacks ist die Tanzmusik. Heutzutage ist er für einstimmige Musik und Solotänze geeignet. Moderne Musik, die auf Dudelsäcken gespielt wird, ist nicht mehr als Tanzmusik geeignet.